2. Ausdrücke für die Hölle
«... und in das höllische Feuer geworfen wirst, wo ihr Wurm nicht stirbt und das Feuer nicht erlischt» (Mk. 9,47-48).
Jesus redet hier von einer Feuerstätte bei Jerusalem im Tal Ben-Hinnom («Sohn des Hinnom») oder Ge-Hinnom («Tal des Wimmerns»).
Dort wurde Jerusalems Abfall abgeladen und Tag und Nacht verbrannt. Ununterbrochen brannte das Feuer und ununterbrochen wimmelte
es von Würmern, die die Abfälle verzehrten. In der götzendienerischen Zeit Israels wurden hier die Kinder dem Götzen Moloch
geopfert, darum «Tal des Wimmerns». Später wurden dort unreine Leichen und hingerichtete Verbrecher verbrannt. Das hebräische
Wort «Ge-Hinnom» heißt auf Griechisch «Ge-Henna» und wurde zum Inbegriff der Hölle.
«... aber die Kinder des Reiches werden in die äußerste Finsternis hinausgeworfen werden, dort wird Heulen und Zähneknirschen
sein» (Mt 8,12).
«Und er rief und sprach: Vater Abraham, erbarme dich über mich und sende Lazarus, dass er die Spitze seines Fingers ins Wasser
tauche und meine Zunge kühle; denn ich leide Pein in dieser Flamme!» (Lk 16,24).
«... und dass er die Engel, die ihren Herrschaftsbereich nicht bewahrten, sondern ihre eigene Behausung verließen, für das
Gericht des großen Tages mit ewigen Fesseln unter der Finsternis verwahrt hat» [Jud. 6).
weitere Bezeichnungen: «unauslöschliches Feuer» (Mk. 9,43), «ewiges Feuer» (Mt. 25,41), «Feuersee» (Offb. 20,14), «zweiter Tod»
(Offb. 20,14), «ewiges Verderben» (2.Thess 1,9)
Es gibt kein biblisches Konzept, das mehr Schrecken verursacht als der Gedanke an die Hölle. Robert Charles Sproul schreibt:
«Wir dürfen nicht denken, es seien nur Symbole. Es ist möglich, dass der Sünder in der Hölle einen buchstäblichen Feuersee als
seinen ewigen Aufenthaltsort der Realität der Hölle, die im Bild des Feuersees repräsentiert ist, vorziehen würde. Wenn diese
Bilder in der Tat Symbole sind, dann müssen wir daraus schließen, dass die Realität schlimmer ist, als die Symbole vermuten
lassen. Der Sinn von Symbolen ist, über sich hinauszuweisen, auf einen höheren oder intensiveren Zustand der Aktualität, als
das Symbol ausdrücken kann. Dass Jesus die schrecklichsten vorstellbaren Symbole gebrauchte, um die Hölle zu beschreiben, ist
kein Trost für die, die sie bloß als Symbole ansehen. Gottlose Menschen werden im Jenseits ernsthaft wünschen, in Nichts
verwandelt zu werden und für immer aufzuhören zu sein, um dem Zorn Gottes entgehen zu können» (Robert Charles Sproul,
«Glauben von A-Z»).
3. Hölle: Endpunkt ohne Ausweg
Rudi Carrell sagte vor seinem Tod: «Aber Ich werde lange als Wiederholung weiterleben» (IdeaSpektrum 29/2006). Was er als Spaß
verstanden wissen wollte, ist in Wirklichkeit todernst. Ich denke, dass die Qual in der Ewigkeit gerade darin besteht, dass der
Mensch weiterexistieren muss mit dem, was er vorher gewesen ist und getan hat ohne Vergebung empfangen zu haben. Er muss die
Konsequenz seines Lebens tragen, jede Sünde. Er muss damit leben, dass er Jesus abgelehnt hat. Er wiederholt ein Leben ohne
Jesus. Ein Nein zu Gott ist keine Harmlosigkeit, es ist die selbst gewollte Scheidung vom Leben. Darum entspricht die Hölle auch
der absoluten Gerechtigkeit Gottes. Die Hölle versinnbildlicht nicht einen grausamen Gott, der gerne quält, sondern einen
gerechten Gott, der gerne rettet. will nicht, dass jemand verloren geht (2.Petr 3,9). Wenn die Hölle keine Realität wäre, dann
hätte Gott nicht das Ganzopfer seines Sohnes Jesus Christus geben müssen.
Zwei Mönche hatten miteinander Streit und kamen zu keiner Einigung. Da niemand den Streit schlichten konnte, beschlossen sie,
den Papst zu bitten, er möge Gerechtigkeit herstellen. Der Papst aber sprach: «Gerechtigkeit gibt es nur in der Hölle, im Himmel
regiert die Gnade, und auf Erden gibt es das Kreuz» (Heinz Gerlach, Beispielsammlung).
Ein Gott der Liebe und Heiligkeit kann Sünde von Seinem Wesen her niemals in Seiner Gegenwart tolerieren. Das würde die Liebe
beflecken und Abstriche an Jesu Opfer machen. Daher muss ein Mensch, dessen Sünde Gott nicht vergeben durfte, an einen Ort, wo
er von Gott getrennt ist: «Diese werden als Strafe ewiges Verderben erleiden fern vom Angesicht des Herrn und fern von der
Herrlichkeit seiner Kraft» (2.Thess 1,9). Da man nur in Jesus Gott nahe sein kann, muss der Mensch, der Jesus abgelehnt hat,
zwangsläufig in die ewige Gottesferne.
So wie die Bibel vom ewigen Leben redet, so redet sie gleichermaßen vom ewigen Tod. «Und wie den Menschen gesetzt ist, einmal
zu sterben, danach aber das Gericht» (Hebr 9,27). Es gibt keine Hoffnung auf Veränderung der Situation in der ewigen Verdammnis,
in Ewigkeit nicht.
4. Hölle: Ansporn zur Nächstenliebe und Evangelisation
Der reiche Mann in der Geschichte von Lazarus wünschte sich am Ort der Verlorenheit nichts sehnlicher, als dass seine
Verwandten mit der Botschaft Gottes erreicht würden. Ein ehemals egoistischer und geiziger Mann hat jetzt solch einen Wunsch:
«Da sprach er: So bitte Ich dich, Vater, dass du ihn in das Haus meines Vaters sendest - denn ich habe fünf Brüder -, dass er
sie warnt, damit nicht auch sie an diesen Ort der Qual kommen! Abraham spricht zu ihm: Sie haben Mose und die Propheten; auf
diese sollen sie hören! Er aber sprach: Nein, Vater Abraham, sondern wenn jemand von den Toten zu ihnen ginge, so würden sie
Buße tun! Er aber sprach zu ihm: Wenn sie auf Mose und die Propheten nicht hören, so würden sie sich auch nicht überzeugen
lassen, wenn einer aus den Toten auferstände!" (Lk. 16,27-31).
Sollte die in der Hölle diesen Wunsch haben und wir nicht? Was haben wir für eine Verantwortung z.B. Gebet, Einsatz, Hingabe,
Menschen mit dem Evangelium erreichen, mit den Gaben wuchern! Es gibt keine größere Aufgabe als diese. Verpasste Gelegenheiten
sind schlimm, Lässigkeit ist eine große Unterlassungssünde. Unsere Mitmenschen dürfen uns nicht egal sein, es geht um den ewigen
Verbleib in der Ewigkeit!
Was tun Sie dafür? «Und er sprach zu ihnen: Geht hin in alle Welt und verkündigt das Evangelium der ganzen Schöpfung!
Wer glaubt und getauft wird, der wird gerettet werden; wer aber nicht glaubt, der wird verdammt werden (Mk. 16,15-16).
Wenn beides stimmt - und daran zweifeln wir nicht -, dann haben wir zwei Gründe in alle Welt zu gehen. Jemand hat gesagt:
«Das Schlimmste, was ich einem Menschen antun kann, ist, ihm nicht den Heiland zu zeigen, der für Ihn gestorben ist.» N.L.
Quelle: Mitternachtsruf, die internationale Zeitschrift über Prophetie, Nr. 10-2006, www.mnr.ch